what is that invisible thing your arm is resting on
Meisterschüler:innen der Hochschule für Künste 2025
Die Ausstellung der Meisterschüler:innen der Hochschule für Künste Bremen gibt einen vielfältigen Einblick in die aktuelle Kunstproduktion der Hansestadt. Auf der dritten Ebene der Weserburg Museum für moderne Kunst präsentieren zwölf Künstler*innen auf über 800 qm neue Werke und eröffnen dabei einen Dialog über gesellschaftliche und biografische Brüche, politische Transformation und persönliche Ermächtigung – zwischen Grundsätzlichem und Alltäglichem, zwischen Persönlichem und Kollektivem. Der Titel what is that invisible thing your arm is resting on fungiert dabei nicht ausschließlich als Frage, sondern verweist auf die Suche nach der bildlichen Stütze, dem körperlichen Halt und einem unsichtbaren, moralischen Fundament.
Die Ausstellung vereint zeitbasierte Arbeiten und umfangreiche Installationen, in denen skulpturale Bestandteile mit Klang- und Filmelementen zusammengeführt werden. Außerdem greifen mehrere bildhauerische Positionen Formen auf, die direkt aus einem körperlichen und biografischen Zusammenhang stammen. Andere Arbeiten widmen sich medienübergreifend der Schöpfung und Erfahrbarkeit digitaler Welten und Themen wie der Melancholie urbaner Zwischenorte oder dem Voyeurismus in sozialen Medien.
In diesem facettenreichen Geflecht tauchen das Diffuse und das Deutliche oft gleichzeitig auf. Was verdeckt oder gezeigt wird, bedingt nicht selten das Zufällige im Medium selbst. So wie der weichgezeichnete Videochat-Hintergrund scheinbar nach ganz eigenen Regeln entscheidet, was erkennbar bleibt, entfaltet sich auch in dieser Ausstellung eine eigene Logik der Sichtbarmachung. Räumlicher und gesellschaftlicher Kontext bleiben dabei nicht bloß Kulisse, sondern öffnen einen Ort der Selbstbefragung. Worauf stützen wir uns? Worauf gründet unsere Wahrnehmung? Und wie fragil ist das, was uns hält?
Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung ist die Verleihung des Karin Hollweg Preises, einer der bedeutendsten Kunstförderpreise für Absolvent*innen deutscher Kunsthochschulen. Mit einem Preisgeld von 18.000 Euro ist der Preis auch mit einer institutionellen Einzelausstellung des Preisträgers bzw. der Preisträgerin in Bremen verbunden. Die Verleihung ist eng mit der Ausstellung verknüpft und unterstreicht die enge Verbindung zwischen der Hochschule und der Stadt Bremen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Kuratiert von Julian Lautenbach
Beteiligte Künstler*innen
Vafa Aminikia, Joya Bahkyi, Noelle Millicent BuAbbud, Reika Hattori, Yuxiao Huang, Minjeong Park, Leon Sahiti, Caroline Antonia Schlingemann, Yuliya Tsviatkova, Abdulghaffar Tammaa, Florian Witt, Guibok Yang