Jörg Immendorff

Werke aus Bremer Sammlungen und Skulpturen im öffentlichen Raum

13.07.2007 - 30.12.2007

Als wir beginnen, diese Ausstellung zu realisieren, kommt die Nachricht am Pfingstmontag, den 28. Mai 2007. Jörg Immendorff gestorben. Jörg Immendorff ist tot. Nicht mehr unter uns. Ein Schock. Trotz des Wissens um die Situation. Man möchte hinterher. „Ich werde nicht dulden, dass ihr mich alleine lasst.“ Ein Satz, der nachhallt. Jetzt sind wir allein. Immendorf fehlt. Er hinterlässt eine Lücke. Einen abgründigen Spalt. Einen tiefen Raum. Den Raum der Kunst, die Ernst macht mit der Wirklichkeit. Es muss neu besetzt werden. Das Spiel geht weiter. Und nicht ohne ihn. So gegenwärtig war er, dass er bleibt. Gegenwärtig. In seinen Werken zumal, und darüber hinaus. Lebendig. Weiter glühen…

Die Ausstellung in der Weserburg – es ist nun ungewollt die erste Präsentation des Werkes nach dem Tod des Künstlers – ist seit langem projektiert. Mit zwei Bremer Privatsammlungen, die dem Sammlermuseum Weserburg eng verbunden sind, aber ungenannt bleiben möchten, wurde vereinbart, mit Werken aus ihrem Besitz eine umfassende Ausstellung Jörg Immendorffs in Bremen zu realisieren. Hintergrund dieser Idee war der Traum, eine große Skulptur Immendorffs im öffentlichen Raum Bremens aufzustellen und diesen herausragenden Anlass mit einer umfassenden Ausstellung parallel zu führen. Dieser Traum wird nun Wirklichkeit. Als langfristige Dauerleihgabe wird ein großes Affentor von Jörg Immendorff vor der Sparkasse Bremen, Am Brill, also in unmittelbarer Nähe der Weserburg, ihren neuen Ort der Zukunft finden. Darüber hinaus wird eine weitere Skulptur des Künstlers auf dem Bahnhofsvorplatz für die Dauer der Ausstellung aufgestellt. Bremen zeigt damit einmal mehr, dass die Kunst im öffentlichen Raum in dieser Stadt einen bedeutenden Raum einnimmt.

Mit Zeichnungen, Bildern und Skulpturen aus Bremer Privatsammlungen stellt die Ausstellung in der Weserburg Immendorff als einen Künstler vor, der wie kaum ein anderer mit seiner Kunst den Traum an die Verwandelbarkeit der Welt wach gehalten hat. In allem was er tat, suchte Jörg Immendorff die Öffentlichkeit, die er als Forum der Diskussion, als Standort der Kritik verstand. Mit unbändiger Kraft – selbst in den Jahren der schweren Krankheit – hat Jörg Immendorff für die Kunst gefochten, und unverbrüchlich an ihre Kraft geglaubt, den Menschheitstraum von einer anderen Welt weiter zu verfolgen. Die Kunst als Gegenentwurf zum Bestehenden war sein Terrain, das er in einem unerschöpflichen Reichtum der Formen immer aufs Neue absteckte. Das jetzt realisierte Bremer Projekt ehrt einen der großen Künstler unserer Zeit.

Die Aufstellung der Skulpturen, die Ausstellung in der Weserburg und der begleitende Katalog werden maßgeblich unterstützt vom Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen, der Sparkasse Bremen und der Stiftung Wohnliche Stadt.

Die Ausstellung wird großzügig gefördert von der Sparkasse Bremen, der Stiftung Wohnliche Stadt und dem Senator für Kultur.