Veranstaltungsvorschau
Schwarzweiß Bild aus dem TOMIKO-Archiv.

Verbindungen knüpfen – ein Archivprojekt in Erinnerung an Bettina Brach

Launch der digitalen Publikation TOMIKO Archiv F105

Beteiligte Künstler*innen:

Isolde Loock, Patrizia Bach, Irmgard Dahms, Veronika Dobers, Monika B. Beyer, Barbara Rosengarth, Michael Wendt, Mechtild Böger, Anne Schlöpke, Marikke Heinz-Hoek, Sirma Kekeç, Kornelia Hoffmann, Herwig Gillerke, Gertrud Schleising, Doris Weinberger, Edith Pundt, Ele Hermel, Claudia Christoffel

Grundlage der Publikation ist das Konvolut F105 des TOMIKO Archivs von Patrizia Bach: ein Kunstprojekt in Form eines fotografischen Archivs. Ausgehend von der Frage, wie sich Archive durch künstlerische Arbeit nachhaltig öffnen und beleben lassen, luden Patrizia Bach und Isolde Loock dazu ein, beliebig viele Fotos aus dem Konvolut zu wählen und auf diese zu reagieren.

Patrizia Bach stand mit ihrer Archivarbeit seit 2020 in engerem Austausch mit der Weserburg-Kuratorin Bettina Brach, die am 30. Juli 2023 unerwartet verstarb. Bettina Brach erlebten viele Künstler*innen als guten Geist des Zentrums für Künstlerpublikation in der Weserburg: Mit ihrer Klugheit und Offenheit und nicht zuletzt durch ihre Begabung zurückhaltend Verbindungen zu knüpfen, wurde sie vielen Künstler*innen zur Freundin und brachte so auch Isolde Loock und Patrizia Bach zusammen.

Die Publikation F105 ist Bettina Brach gewidmet und wird mit Beiträgen ihr nahestehender Künstler*innen gelauncht.

Verbindungen knüpfen – ein Archivprojekt in Erinnerung an Bettina Brach wurde initiiert und kuratiert von Patrizia Bach und Isolde Loock.

Zum TOMIKO Archiv von Patrizia Bach:
Das TOMIKO Archiv ist ein Kunstprojekt in Form eines fotografischen Archivs und umfasst ca. 500.000 Familien- / Amateurfotografien unbekannten Ursprungs aus Deutschland, Italien und der Türkei. Mit der Sammlung begann die Künstlerin ca. 2001 und mit der Arbeit, diese in ein Archiv einzubinden ca. 2006. Bis zu diesem Zeitpunkt sind um die 15.000 Fotografien inventarisiert, die zugehörige digitale Publikation von Patrizia Bach ist unter tomikoarchiv.de einzusehen.

Abb.: TOMIKO Archiv

Sonntag, 05.05.2024
15:00 Uhr
Ort: Bibliothek
Eintritt: Museumseintritt
Veranstaltungsvorschau
Eine bunte Grafik auf der verschiedene Menschen illustriert sind und darüber steht: Museen gemeinsam entdecken.

Internationaler Museumstag

Im Rahmen des Internationen Museumstags haben Besucher*innen ganztägig freien Eintritt in die Weserburg. Um 11 Uhr findet zudem eine kostenlose Führung mit Karin Puck durch die Ausstellung So wie wir sind 4.0 mit dem Titel Mann mit Löffel, Frau mit Flöte. Körperbilder in der Weserburg statt.

Abb.: Internationaler Museumstag

Internationaler Museumstag:
Sonntag, 19.5.2024, 11-18 Uhr

Führung mit Karin Puck:
11-12 Uhr

Eintritt frei
Veranstaltungsvorschau
Yael Bartana, Brasil, 2024 (Filmstill)

Yael Bartana. Utopia Now!

Ausstellungseröffnung

20 Uhr: Gespräch von Janneke de Vries und Yael Bartana im Hans Otte. Klanghaus

Yael Bartana (*1970 in Israel, lebt in Amsterdam und Berlin) gilt als eine der wichtigsten internationalen Filmkünstlerinnen ihrer Generation. Ihre Filme, Fotografien, Objekte, Neonarbeiten und Performances verknüpfen Vergangenheit und Gegenwart, um daraus eine spekulative Zukunft zu entwickeln. Die Künstlerin bezeichnet ihre Arbeitsmethode als „Pre-Enactment“ – also nicht als Wiederaufführung von Gewesenem, sondern als Vorwegnahme des Kommenden auf der Basis des Vergangenen. Was wäre, wenn? Bartana: „Pre-Enactment mischt Fakten und Fiktion. Es ist ein Gedankenexperiment, das die historische Erzählung in Frage stellt, eine alternative Gegenwart und kontrafaktische Geschichten schafft.“

Seit Anfang der 2000er Jahre untersucht Yael Bartana auf diese Weise Themen wie nationale Identität und religiöse Tradition, kollektive Traumata und Sehnsucht nach Erlösung, patriarchale Machtstrukturen und Heilsversprechen. Letztendlich geht es in ihrem Werk immer um die Frage, wie wir angesichts der Last einer uns unterschiedlich prägenden, gemeinsamen Vergangenheit in der Zukunft sinnvoll miteinander leben wollen und können.

Die Werkauswahl von Utopia Now! in der Weserburg Museum für moderne Kunst beinhaltet Filminstallationen, Fotografien und Neonarbeiten der letzten zehn Jahre sowie die Weltpremiere von Bartanas neuestem Film – mit einem besonderen Fokus auf Fakten deutscher Geschichte und Gegenwart. Jedoch geht es der Künstlerin nicht darum, deutsche Schuld zu bearbeiten oder gar aufzulösen. Vielmehr bildet auch in Utopia Now! der Blick in die Vergangenheit den Ausgangspunkt, um aus den Gegebenheiten der Gegenwart Visionen für eine mögliche Zukunft zu entwickeln – Visionen, die über nationale Grenzen hinausgehen.

Abb.: Yael Bartana, Brasil, 2024 (Filmstill)

Weitere Infos zur Ausstellung: https://weserburg.de/ausstellung/yael-bartana-utopia-now/

Freitag, 24.05.2024
19:00 Uhr
Eintritt frei
Ort: Ebene 3

Fotohinweis: Mit der Teilnahme an der Veranstaltung willigen Sie ein, dass Fotos, die bei der Veranstaltung gemacht werden, für nachfolgende Marketing- und Werbezwecke der Weserburg Museum für moderne Kunst genutzt werden dürfen. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an info@weserburg.de.
Veranstaltungsvorschau

Lange Nacht der Bremer Museen

Kurzführungen, Mitmach-Stationen, Musik & vieles mehr

Die Lange Nacht in der Weserburg bietet vor und in dem Museum ein spannendes und abwechslungsreiches Programm für Klein und Groß.

Programm Weserburg

18–22 Uhr (stündlich)
Kurzführungen durch die aktuellen Ausstellungen mit Kunstvermittler*innen und Kurator*innen

18–22 Uhr
Mitmach-Stationen: Malen wie gedruckt. Mit der Künstlerin Sirma Kekeç
Der Druckstock ist Malplatte und Leinwand zugleich. Flächige Farbtöne und lineare Zeichnungen kombinieren: aufgewalzt, gestrichen, gestupft, mit Pinsel, Schwamm, Finger, Handballen oder anderem Werkzeug. Monotypie bietet viele Möglichkeiten und lässt der Kreativität freien Lauf. Probier es aus!

18:45 Uhr, 19:45 Uhr, 20:45 Uhr (jeweils für 20 Minuten)
Klaviervorspiel im Hans Otte. Klanghaus
Die Pianistin Alexandra Wenger probt montags und dienstags mit aus der Ukraine geflüchteten Kindern und Jugendlichen am Flügel im Hans Otte. Klanghaus. Im Rahmen der Langen Nacht laden die jungen Pianist*innen zu einem kurzweiligen Vorspiel ein.

Die Sparkasse Bremen AG ermöglicht dabei die Bereitstellung des Flügels. Die Ahten Stiftung und das Bremer Bündnis für die Ukraine für die Übernahme der Unterrichtskosten in 2024.

19:30 Uhr
BIKE IT! Stage Lange Nacht Tour: Nakamarra auf der Fahrradbühne
Bremens Velostage rollt durch die Lange Nacht der Bremer Museen, die Oldenburger Band Nakamarra stellt sich drauf! Vor der Weserburg, der Städtische Galerie und der Kunsthalle entfaltet sich die Fahrradbühne und bringt die Fusion aus Jazz und Hip-Hop des seit Sommer 2021 bestehenden Trios auf die Vorplätze der Ausstellungsorte. Die drei Musiker an Keys, Bass und Drums teilen eine Passion für UK-Jazz und interpretieren Stücke aktuell wegweisender Künstler*innen wie Yussef Dayes, Alfa Mist, Oli Howe oder Robert Glasper.

Abb.: Die Weserburg bei Nacht (Foto: Christian Wasenmüller)

Samstag, 25.05.2024
18:00 Uhr
Weitere Infos zur Langen Nacht der Bremer Museen unter www.langenachtbremen.de
Veranstaltungsvorschau
Porträt von Kurt Tallert sitzend auf einem Stuhl mit einem gemusterten Hemd und Schiebermütze in schwarz-weiß
Porträt Kurt Tallert, Foto: Constantin Arei

Kurt Tallert. Spur und Abweg

Lesung von Kurt Tallert im Hans Otte. Klanghaus

Von Steinen, die nicht vergessen, und Menschen, die nicht erinnern

Wie ist es, als Sohn eines von den Nazis verfolgten Vaters zwischen den Enkeln von Tätern aufzuwachsen? In ›Spur und Abweg‹ stellt Kurt Tallert sich der Verfolgungsgeschichte seiner Familie. Das Besondere an seinem Schicksal und seiner Perspektive auf die deutsche Geschichte: Kurt Tallert ist heute 37 Jahre alt, und doch wurde sein Vater als junger Mann noch von den Nazis als »Halbjude« verfolgt. Harry Tallert ist bei der Geburt seines Sohnes 58 Jahre alt. Und stirbt zwölf Jahre später. Schon als Schüler muss Kurt Tallert erfahren: Was für weite Teile seiner Generation Schulbuchvergangenheit ist, ist für ihn lebendig, zum Greifen nah, die Geschichte seines Vaters. Eines Vaters, der nach der Befreiung in Deutschland bleibt, Journalist wird und Mitglied des Bundestags. Und der doch ein Leben lang seinen Platz sucht. In ›Spur und Abweg‹ trifft Vergangenheit auf Gegenwart, Überliefertes auf Verdrängtes, Erlebtes auf Erinnertes, erzählt Kurt Tallert in unverwechselbarem Ton die Geschichte seines Vaters – und seine eigene. Ein unvergessliches Debüt und ein Stück Gegenwartsliteratur, in dem die Scherben eines Lebens zu einem Spiegel der Gesellschaft zusammengelegt werden.

Kurt Tallert wurde 1987 in Bad Honnef geboren und studierte Germanistik und Hispanistik. Unter dem Künstlernamen Retrogott prägt er als Rapper, DJ und Produzent seit mehr als zwanzig Jahren die deutsche Hip-Hop-Szene und veröffentlichte zahlreiche Alben. Spur und Abweg ist sein schriftstellerisches Debüt.

Die Lesung findet im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung Yael Bartana. Utopia Now! statt.

Abb.:  Porträt Kurt Tallert (Foto: Constantin Arei)

Mittwoch, 05.06.2024
19:00 Uhr
14,50 Euro / erm. 10,50 Euro
Tickets im VVK über www.ticketmaster.de und an der Museumskasse.
Ort: Hans Otte. Klanghaus