Love of my Life
50 Jahre Musikgeschichte | Fotografien von Siegfried Loch
Seine große Liebe gehört dem Jazz: Siggi Loch, ein Veteran unter den Schallplatten-Managern. Mit 25 Jahren war er der jüngste Chef einer internationalen Record-Company (Liberty-United Artists) und brachte es bis zum Präsidenten von Warner Europe. Dann erfüllte er sich seinen Jugendtraum und gründete sein eigenes Label ACT, heute eine der führenden Marken im europäischen Jazz.
Siggi Loch ist Wegbereiter vieler renommierter Stars und diesen oft näher als professionelle Photographen. Seit den 50er Jahren hat Siggi Loch die „Magic Moments“ des Jazz, Blues und Rock auch im Bild festgehalten. Die Ausstellung „Love Of My Life“ zeigt seine faszinierenden Aufnahmen von Louis Armstrong über Ray Charles, Klaus Doldinger, Johnny Griffin, Dexter Gordon, Cannonball Adderley, Little Richard, Nils Landgren und vielen mehr. SIGGI LOCH: „Es gibt Erlebnisse, die uns wie ein Blitzschlag treffen: „Big Points!“ in unserem Leben, die ihm Richtung geben. Wendepunkte für unsere ganze weitere Zukunft. Von solchen soll hier die Rede sein. Die Niedersachsenhalle war von mir ein vorher nie besuchter Ort. Nur die pure Neugierde verschlug mich eines Tages im Jahr 1955 in ein Konzert mit dem großen Sidney Bechet. Jazz hatte ich vorher nie bewusst gehört. Doch dieser kleine, weißhaarige Mann hat mich mit seinem Sopransaxophonspiel sofort verzaubert. Er weckte meine Liebe namens Jazz. Mit Sidney Bechet begann für mich die Entdeckungsreise in die faszinierende Welt des Jazz. Louis Armstrong, George Lewis, die Dutch Swing College Band, Ken Colyer, Papa Bue und Chris Barber waren die Idole dieser Zeit. Mit einer eigenen Band, den „Red Onions“ versuchte ich, den „Spirit of Jazz“ selbst zu erfahren. Mit dem Moped ging es alle Jahre nach Düsseldorf zum Amateur Jazz Festival. Dort erlebte ich 1958 erstmals Klaus Doldinger mit seinen Feetwarmers und dem modernen Oscar’s Trio. Irgendwie hatte das auch für mich Vorbildcharakter und mein musikalischer Horizont erweiterte sich schnell in Richtung Modern Jazz und Blues. Eine Plattensammlung wuchs schneller als ich mit Nebenjobs, das nötige Geld verdienen konnte. Aber nichts konnte mich aufhalten, irgendwie dazu zu gehören. Denn für mich war und ist Jazz vor allem die Suche nach individueller Freiheit in einer Gruppe von Gleichgesinnten. Und das gilt sowohl für Musiker als auch für Fans.“