Peter Welz
it’s too fuckin’ loud and it’s too fuckin’ fast
Skulptur – Zeichnung – Videoinstallation Peter Welz, 1972 in Lauingen geboren, lebt in Berlin. Von 1993–1995 studierte er am National College of Art and Design in Dublin, 1997 an der Cooper Union in New York und von 1995–1998 an der Chelsea School of Art in London. Peter Welz zählt heute zu den herausragenden Künstlern der jungen deutschen Kunstszene. Werke von Peter Welz finden sich in so bedeutenden Sammlungen wie der Sammlung Goetz, der Sammlung Falckenberg und in der Sammlung des Museums für moderne Kunst in Frankfurt.
Peter Welz versteht sich als Bildhauer, der die Fragen der skulpturalen Gestaltung mit dem Medium des Video untersucht. Sein vornehmliches Interesse gilt der Bewegung der menschlichen Figur im Raum, die er in unterschiedlichen Versuchsanordnungen einer umfassenden künstlerischen Recherche unterzieht. Dabei wurde sein Werk durch eine jahrelange Auseinandersetzung mit dem Werk Samuel Becketts thematisch gelenkt. Internationale Aufmerksamkeit erzielte Peter Welz mit einer fünfteiligen Videoarbeit, die in enger Zusammenarbeit mit dem international renommierten Choreographen William Forsythe entstanden ist. Forsythe, langjähriger Leiter des Balletts am Staatstheater in Frankfurt am Main und einer der international gefragtesten Choreographen unserer Zeit, tanzte in der Formensprache seines Tanztheaters ein Textfragment von Samuel Beckett „whenever on on on nohow on“ und Peter Welz nahm diese Bewegungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit mehreren Kameras auf, zwei dieser Kameras waren beispielsweise an den Handgelenken des Tänzers befestigt. So entstand eine Video-Installation, die Forsythes Bewegungen im Raum in fünf simultanen Projektionen in einem Stakkat oder Blickwechsel zeigt. Die Videobilder zeichnen so die Bewegungen nach, die der Tänzer in den Raum einzeichnet.
Ausgehend von den Bewegungsabläufen des Tanzes, die Welz zeichnend als Lineatur verfolgt, entwirft der Künstler skulpturale Rauminstallationen, die dann wiederum zum Bildträger seiner Videoarbeiten werden. Die tänzerische Bewegung ist so zum einen in der Bildfolge des Videos, zum anderen in der räumlichen Schwingung der Skulptur präsent. Die Weserburg zeigt in ihrer Ausstellung Zeichnungen, skulpturale Modelle und Videoinstallationen aus der jüngsten Zeit.
Die Ausstellung in der Weserburg wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, die auch einen Ankauf von Werken für die Sammlung der Weserburg möglich gemacht hat, sowie durch die Museums-Freunde der Weserburg.