So wie wir sind

23.09.2023 - 30.08.2026
Via Lewandowsky, Hansi Goes Down, 2009, Sammlung Haus N, Foto: Eric Tschernow © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Zum fünften Mal präsentiert sich die Neuhängung der Sammlungsausstellung So wie wir sind in der Weserburg Museum für moderne Kunst. Auch diesmal gibt es mit über 120 Werken von 100 Künstler*innen und -gruppen aus unterschiedlichen Zeiten und Kontexten jede Menge Entdeckungen zu machen. Themenareale auf 2.500 m² formulieren eine Vielzahl unterschiedlicher Setzungen von den 1960er Jahren bis heute.

So gibt es Räume zu politischen, kontemplativen oder menschlich überformten Landschaften, zu Deutschlandbildern, zur Liebe in all ihren Klischees, zu geschlechtlichen wie kulturellen Identitäten, zu (Post-)Kolonialismus, aber auch zum Konzept Malerei oder zur vertikalen Form. Kunsthistorische Fragestellungen stehen also ebenso im Fokus wie gesellschaftspolitische Diskurse. Als verbindender roter Faden zieht sich das Potential von Kunst durch die Ausstellung, widerständige Sichtweisen auf das Bekannte zu entwickeln, überraschende Perspektiven auf das einzunehmen, was uns alle verbindet, und so spannende, ungewöhnliche, kluge, humorvolle, poetische oder schonungslose Grundlagen anzubieten, um sich den großen Fragen unserer Zeit anzunähern.

 

„Eine Ausstellung für alle, die Kunst lieben oder jetzt damit anfangen wollen.“ Weser- Kurier

 

Ausstellung auf Ebenen 1 und 2

Kuratiert von Ingo Clauß und Janneke de Vries

 

Mit freundlicher Unterstützung durch

NEU: Anna Ehrenstein

Abbildung: Anna Ehrenstein, Pvssy Divx (Tupamaras Technophallus), 2020, Sammlung Haus N, courtesy the artist, KOW und Office Impart, Ausstellungsansicht: KOW Berlin, Out of the Dark II

Neuer Künstler*innenraum ab 16. März 2024

Anna Ehrenstein. Protest Praxis / Tupamaras Technophallus

Fluide Körperbilder und Identitäten, die Beziehung von Mensch und Technologie, Kapitalismus und neue Formen von Widerstand und Aktivismus. Wie in einem Brennglas nimmt Anna Ehrenstein (*1993) virulente Themen unserer Gesellschaft in den Blick. Ihre futuristisch anmutenden Bildwelten und Videoarbeiten wirken dabei schrill und herausfordernd. Verschiedenste Ästhetiken von Hoch- und Populärkultur prallen aufeinander, sei es Tanz, Musikvideo, Performance oder Kink, in Form von Workshops und Performances, als virtuelle 3D-Videos oder raumgreifenden Installationen.

In ihrer künstlerischen Praxis setzt Anna Ehrenstein auf Kollaboration, arbeitet bevorzugt in und mit Kollektiven. Das verbindet auch die beiden Werkgruppen, die die deutsch-albanische Künstlerin in der Weserburg Museum für moderne Kunst zusammenbringt. Protest Praxis nimmt die afro-asiatischen Schriftstellerkonferenzen, erstmals 1958 in Tashkent abgehalten, zum Ausgangspunkt für Kritik, Analyse und neue utopische Ideen. Die Arbeiten sind Teil der Kollaboration Albanian conference mit DNA, Fadescha und Rebecca Pokua Korang. Die Arbeit Tupamaras Technophallus reflektiert wiederum gesellschaftsrelevante Fragen vor dem Hintergrund, dass sich selbst in neuesten technischen Errungenschaften historisch gewachsene Ungleichgewichte von Macht fortschreiben.

Zu sehen sind Fitnessgeräte, kombiniert mit Monitoren, in den Raum hinein erweiterte Fotografien und textile Skulpturen. In den ausgestellten Werken macht Ehrenstein queerfeministische Perspektiven sichtbar, bindet dabei Personen aus verschiedenen Wissensfeldern ein, darunter eine Kulturaktivistin, ein Musik-Duo oder auch ein Tanz-Kollektiv aus Bogotá. Festgefügte Narrationen und Machtstrukturen werden so aufgebrochen, neues Wissen und transkulturellen Sichtweisen ermöglicht.

Was ist zu sehen?

Sibylle Springer, Reframing, 2023, Acryl und Tusche auf Leinwand, 170x150cm_Foto Frank Scheffka, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Da zwitschern Vogelstimmen im Museumsfahrstuhl. Da werden Hollywoodklischees der Liebe durchdekliniert. Da werden unterschiedliche Konzepte der Malerei vorgestellt oder räumliche Zeichnungen mit Bindfäden aufgespannt. Da werden aus übereinander geklebten und wieder abgerissenen Postern rätselhaft poetische Zeichnungen und aus Sprichwörtern dreidimensionale Objekte. Da eröffnen sich die zahlreichen Möglichkeiten der Farbe Schwarz oder werden Naturlandschaften übermalt. Da wacht ein kunstvoll geschnitzter Bobtail über das Ausstellungsgeschehen oder stürzt sich ein Wellensittich kopfüber ins Verderben. In So wie wir sind hängt jung auf Augenhöhe neben alt (oder älter), internationale Positionen neben deutschen, darunter auch ausgewählte Bremer Künstler*innen, Kunst der Aborigine, aus Afrika oder dem Nahen Osten neben Werken aus der westlichen Welt.

Ergänzt werden die thematischen Setzungen von einer außergewöhnlichen Kunstbar – einem ehemaligen Filmset des US-amerikanischen Künstlers Mel Chin und dem GALA Committee – sowie einem Künstlerraum des britischen Künstlers Jonathan Monk. Der seit 2020 fest installierte Raum zum Schaffen des Bremer Malers Norbert Schwontkowski nimmt anlässlich dessen 10. Todesjahres sein zu Unrecht unbekannteres grafisches Schaffen in den Blick und kombiniert es mit einer künstlerischen Nachbarschaft zu Andreas Slominski.

Lebendige Sammlungspräsentation

Paul Mpagi Sepuya, Darkroom Mirror, 2018, Miettinen Collection

So wie wir sind ist als lebendige Sammlungspräsentation angelegt, die regelmäßig variiert wird. Kunstwerke kommen von Zeit zu Zeit neu hinzu, wechseln ihren Ort oder verschwinden, Werkkonstellationen werden durchmischt, Themenareale überarbeitet und neue Künstler*innenräume geschaffen – in einer Form, die kritische Befragung und entdeckungsfreudigen Wandel zum Prinzip erhebt. Um dieser Idee zukünftig noch besser Rechnung zu tragen, weichen die großen, jährlichen Wechsel, die das Format seit 2019 bis hierher bestimmt haben, zukünftig kleineren oder größeren Veränderungen, die sich fortlaufend vollziehen werden. Auf diese Weise bleibt die Sammlungspräsentation als solche durchgängig für das Publikum zugänglich und bietet zugleich auch für Mehrfachbesucher*innen immer wieder neue Kunsterlebnisse.

Grundlage für So wie wir sind bilden Leihgaben von über 30 internationalen Privat- und Unternehmens-sammlungen, die eng mit der Weserburg verbunden sind, sowie ergänzende Leihgaben von Künstler*innen und Galerien und Werke aus dem eigenen Bestand.

„Was 2019 als Neuausrichtung und Experiment an den Start ging, hat sich in den vergangenen vier Jahren als erfolgreiches Format für die Weserburg Museum für moderne Kunst etabliert. Seit Einführung von So wie wir sind in 2019 können wir eine Verdopplung der mit dem Haus kooperierenden Sammlungen verzeichnen. Das ist nicht nur eine wunderbare Bestätigung unseres eingeschlagenen Wegs, sondern auch eine Zukunftssicherung für die Weserburg als Sammler*innenmuseum in und für Bremen.“ Janneke de Vries, Direktorin

Künstler*innen

Nevin Aladağ, Francis Alÿs, Tamina Amadyar, Carl Andre, Kader Attia, Hicham Berrada, Julius von Bismarck, Rahel Bruns, Angela Bulloch, Miriam Cahn, Louis Cane, Claudia Christoffel, Claire Fontaine, Mel Chin & GALA Committee, William N. Copley, Paul Czerlitzki, Jeremy Deller, Braco Dimitrijević, Marcel Duchamp, Anna Ehrenstein, Ólafur Elíasson, Jan-Paul Evers, Larissa Fassler, Valérie Favre, Robert Filliou/Daniel Spoerri/André Thomkins, Ceal Floyer, Kasia Fudakowski, Simon Fujiwara, Isa Genzken, Hans Haacke, Terike Haapoja, Raymond Hains, Petrit Halilaj, Mona Hatoum, David Hockney, Sabine Hornig, Nadira Husain, Iran do Espiritu Santo, Mabel Juli (Wiringgoon), Ellsworth Kelly, Jeff Koons, Willi Kopf, Kitty Kraus, Alicja Kwade, Zoe Leonard, Ghislaine Leung, Via Lewandowsky, Allan McCollum, John McCracken, Michaela Mélian, Tracey Moffat, Jonathan Monk, Horst Müller, Juan Muñoz, Cady Noland, Ruben Ochoa, Ahmet Öğüt, Roman Ondak, Paul Pfarr, Claudia Piepenbrock, Charlotte Posenenske, Bettina Pousttchi, Laure Prouvost, Shirley Purdie, Ariel Reichman, Tim Reinecke, Aurora Reinhard, Pipilotti Rist, Fred Sandback, Karin Sander, Norbert Schwontkowski, Ul Seo, Paul Mpagi Sepuya, Richard Serra, Qui Shihua, Santiago Sierra, Marianna Simnett, Andreas Slominski, Daniel Spoerri, Sibylle Springer, Elaine Sturtevant, Mari Sunna, Iiu Susiraja, Walter Swennen, Jean Tinguely, Joëlle Tuerlinckx, Gavin Turk, Anna Uddenberg, Ulay, Jorinde Voigt, Franz Erhard Walther, Andy Warhol, Grace Weaver, Claudia Wieser, Cathy Wilkes, Sonja Yakovleva, Nil Yalter, Catherine Yass, Heimo Zobernig.

Beteiligte Sammlungen

Art Collection Telekom, Art’Us Collectors‘ Collective, Sammlung Bähr/Frost, Sammlung Karl Gerstner/Sammlung aus Privatbesitz, Sammlung Gräfling, Sammlung Haubrok, Collection of Ryan Jefferies, Sammlung Haus N, Sammlung von Kelterborn, Sammlung Lafrenz, Sammlung NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Miettinen Collection, Family Collection Pitrowski-Rönitz, Sammlung Gaby und Wilhelm Schürmann, Sammlung Christian Kaspar Schwarm, Sammlung Seinsoth, Sammlung Gerhard und Elisabeth Sohst, Sammlung Dominic und Cordula Sohst-Brennenstuhl, Sammlung Boner & Spiegelberger Stiftung, SÛ Collection, Sammlung Reydan Weiss, Sammlung Wemhöner, Sammlung Ivo Wessel, Sammlung Weserburg Museum für moderne Kunst sowie zahlreiche Leihgeber*innen, die ungenannt bleiben möchten.

Fokus: Norbert Schwontkowski

Norbert Schwontkowski_spiritual defense, 1994, Sammlung Seinsoth

2019 gelangten rund 210 Einzelwerke von Norbert Schwontkowski (geb. 1949 in Blumenthal, gest. 2013 in Bremen) aus der Sammlung Brigitte und Udo Seinsoth dauerhaft in die Weserburg Museum für moderne Kunst. Seither ist ein Künstlerraum zu Norbert Schwontkowski fester Bestandteil des Ausstellungsformats So wie wir sind. Die Werkauswahl und deren inhaltliche Gewichtung werden dabei in regelmäßigen Abständen variiert.

Die kommende Präsentation konzentriert sich auf das grafische Werk Schwontkowskis. Es wird kombiniert mit einer großen Skulptur von Andreas Slominski. 1994 waren Andreas Slominski und Norbert Schwontkowski gemeinsam Preisträger des Kunstpreises der Stadt Bremen. Nach 30 Jahren kommt es nun zu einer dialogischen Wiederbegegnung.

Frühere Versionen der Schwontkowski-Künstlerräume aus den Ausstellungen So wie wir sind 2.0 und 3.0 sind über virtuelle 360 Grad-Rundgänge erlebbar und dort mit zusätzlichen Informationen hinterlegt: Zum virtuellen Showroom

Kunstbar in der Ausstellung

Mel Chin & GALA Committee, Melrose Place / Shooters Bar, 1996 (Detail), Sammlung Gaby und Wilhelm Schürmann, Foto: Tobias Hübel
Mel Chin & GALA Committee, Melrose Place / Shooters Bar, 1996 (Detail), Sammlung Gaby und Wilhelm Schürmann, Foto: Tobias Hübel
Mel Chin & GALA Committee, Melrose Place / Shooters Bar, 1996, Sammlung Gaby und Wilhelm Schürmann, Foto: Tobias Hübel
Mel Chin & GALA Committee, Melrose Place / Shooters Bar, 1996, Sammlung Gaby und Wilhelm Schürmann, Foto: Tobias Hübel

Die Shooter’s Bar – eine Künstlerbar in der Weserburg. Die Bar, ein ehemaliges Filmset, war ein wichtiger Spielort innerhalb der US-amerikanischen Fernsehserie Melrose Place, die in den 1990er Jahren außerordentlich populär war. Die Arbeit von Mel Chin & GALA Committee umfasst das Design der Bar wie auch die dahinter ausgestellten Flaschen in den Regalen und zahlreiche, weitere Requisiten.

Die Bar ist eine Schenkung des Sammlerpaares Gaby und Wilhelm Schürmann an die Weserburg Museum für moderne Kunst und das Museum Abteiberg in Mönchengladbach und wird für die nächsten Jahre fest in der Weserburg installiert. Dort ist sie nicht nur Ort der Reflektion über die Verschmelzungen von Popkultur, politischem Protest und Bildender Kunst, sondern wird auch als tatsächliche Bar, z.B. als Treffpunkt für ein Getränk nach Veranstaltungen genutzt.

Weitere Infos zum Hintergrund:

In the Name of the Place war ein umfangreiches kollaboratives Projekt, das Mel Chin zwischen 1995 und 1997 mit dem Studierenden-Kollektiv GALA Committee umgesetzt hat. Dafür haben die Künstler*innen Werke mit gesellschaftskritischem Inhalt in Form von Requisiten in die Staffeln 4 und 5 der US-amerikanischen Fernsehserie Melrose Place eingeschleust, als eine Art subversives Product Placement. Autor*innen und Produzenten von Melrose Place waren eingeweiht in die Unternehmung, so dass geplante Serienhandlung und künstlerische Infiltrierung Hand in Hand gehen konnten. Nach Abschluss der Staffeln wurden die Werke bei Sotheby’s versteigert. Der Erlös ging an Bildungsprojekte in den USA. Die Weserburg zeigt eine kleine, aber feine Auswahl aus den insgesamt rund 150 künstlerischen Requisiten, die ihren Weg in die Serie gefunden haben.

Führungen buchen

Kader Attia, Le Corps Reconstruit #9, 2014, Sammlung Wemhöner © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Unser geschultes Personal führt Sie durch die Ausstellung, auf Wunsch auch zu speziellen Themen, in deutscher und englischer Sprache.

1. Highlights der Ausstellung

85 Euro zzgl. Eintritt
Maximal 25 Personen pro Führung (50 Minuten)
Eine Anmeldung ist erforderlich!

2. Shooters Tour

Ideal für Gruppen und Geburtstage, mit dem Verein, der Firma oder einfach nur mit Freund*innen. Die Shooters Tour startet in einer Ausstellung Ihrer Wahl! Nach einer kurzweiligen Führung geht es in unsere Shooter’s Bar, wo Sie bei einem Cocktail spannende Geschichten rund um die Bar erfahren und genügend Zeit für gemeinsame Gespräche haben. Die Bar, ein ehemaliges Filmset, war ein wichtiger Spielort innerhalb der US-amerikanischen Fernsehserie Melrose Place, die in den 1990er Jahren außerordentlich populär war. Die Arbeit von Mel Chin & GALA Committee umfasst das Design der Bar wie auch die dahinter ausgestellten Flaschen in den Regalen und zahlreiche, weitere Requisiten.

85 Euro zzgl. 15 Euro/p.P. (Eintritt und Cocktail)
5 bis max. 20 Personen  (Führung 40 Minuten / insgesamt 90 Minuten)
Eine Anmeldung ist erforderlich!

Informationen und Buchungsanfragen

Bürozeiten:
Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr
+49 (0)421 59839-0
info@weserburg.de

 

 

Informationen und Buchungsanfragen

Weserburg Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen
Germany

Bürozeiten:
Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr
+49 (0)421 59839-0
info@weserburg.de

Angebote Schulen

Foto: Lukas Klose

Für Schulklassen werden verschiedene Führungen mit und ohne Praxisanteil angeboten, auf Anfrage mit Themenschwerpunkten:

60 Minuten (55 Euro)
90 Minuten mit Praxisanteil (80 Euro)

1. Entdeckungstour: Highlights der Ausstellung

In einem spannungsreichen Nebeneinander von Malerei, Fotografie, Objekt- und Installationskunst können die Schüler*innen Gegenwartskunst erleben und gemeinsam den multiperspektivischen Blick auf Themen wie Ver-rückter Alltag, Deutschlandbilder oder Kulturelle Identitäten erproben.

Überblicksführung für Primarstufe, Sek I und Sek II: 60 Minuten

2. Menschenbilder und Diversität

Was ist typisch Mensch? Welche Rolle spielt dabei Normalsein? Werke verschiedener Künstler*innen in der Ausstellung So wie wir sind zeigen Porträts und Körperdarstellungen, die die Vielfalt des Menschseins spiegeln. Gleichzeitig hinterfragen sie aber auch kritisch das Denken in Stereotypen und reflektieren die Betonung des Weißseins im Kanon der Kunstgeschichte. In dem Projekt können sich die Schüler*innen praktisch sowohl mit Zeichnung, Malerei, Fotografie, Collage oder Druck als auch mit Bildrecherche, dem Sammeln und (Ein-)Ordnen beschäftigen. Was bedeutet Diversität in den Augen der Schüler*innen? Wie können ihre Ideen mit künstlerischen kreativen Mitteln umgesetzt werden?

Führung mit Praxisanteil für Sek I und Sek II: 90 Minuten

3. German Dream. Die Geschichte geht weiter oder was bringt die Zukunft?

Was ist Deutschland heute? Wie wollen wir als Gesellschaft zusammenleben? Was sind und wie formen sich nationale und andere kollektive Identitäten? Die bildende Kunst hat seit jeher die Themen der eigenen Zeit aufgenommen und gespiegelt. In diesem Projektangebot beobachten, dokumentieren, analysieren, erfinden und gestalten die Schüler*innen eigene öffentliche Rituale, Zeremonien und soziale Praktiken, die dazu dienen sollen kollektive Identitäten zu schaffen mit Blick auf Traditionen, Realitäten, Geschichte, Klischees oder gesellschaftliche Diskurse. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Frage, was uns verbinden könnte – politisch, ideologisch oder religiös? Mit den Mitteln der Kunst unterschiedliche Zukunftsszenarien durchspielen und sich für das Gemeinsame in der Vielfalt stark zumachen angesichts der Probleme unserer Gegenwart. In diesem Projekt gestalten wir Zukunft anders; neu und werden zu Zeitreisende in allen Farben und Formen, mit allen Materialien und Techniken.

Führung mit Praxisanteil für Sek I und Sek II

4. Mein Comic für die Kunst

„Was will mir das Kunstwerk sagen?“ Die Kunstwerke im Museum senden Nachrichten und Geschichten an uns. In diesem Projekt geht es darum, die Geschichten mit Neugier und Fantasie aufzugreifen und eigene Ideen als Antwort zuzulassen. Der von dem renommierten Zeichner Max Baltinger gestaltete Weserburg-Comic zeigt den Schüler*innen, wie wir zeichnerisch eine Erzählung zu den Kunstwerken (er-)finden können. Die Schüler*innen entwickeln im Projektverlauf eigene Comics zu ausgewählten Kunstwerken in der Ausstellung So wie wir sind, die eine Sammlung humorvoller, überraschender oder verrückter Sichtweisen auf die Welt der Kunst eröffnen. Die Schüler*innen lernen verschiedene kreative Prozesse und Kunstkonzepte kennen. Dabei soll es v.a. um den multiperspektivischen Blick und das selbstbestimmte Arbeiten zu Kunstwerken gehen.

Führung mit Praxisanteil für Primarstufe, Sek I und Sek II: 90 Minuten

5. Farbe, Fläche und Zeichen – Neue Formen der Malerei

Licht, Muster, Oberfläche, Pigment und Struktur – der Blick auf die Welt hat mehr als nur zwei Dimensionen. Die Malerei der Gegenwartskunst berührt unser Inneres wie unser Äußeres. Die Schüler*innen experimentieren in der Kunstwerkstatt mit unterschiedlichen Materialien und erfahren, dass Malerei mehr sein kann als nur Farbe mit Pinsel auf Leinwand. Wie bunt ist einfarbig? Und können uns Bilder in Schwarz-Weiß genauso faszinieren wie bunte Bilder? Welche Rolle spielt dabei das Licht oder das Format? Was ist ein Bildausschnitt und welche Bedeutung hat eine Fläche oder eine Linie? Vor abstrakten und gegenständlichen Gemälden gehen die Schüler*innen diesen Fragen auf den Grund. So lernen sie die verschiedenen Spielarten zeitgenössischer künstlerischer Auseinandersetzungen mit Malerei kennen.

Führung mit Praxisanteil für Primarstufe, Sek I und Sek II: 90 Minuten

 

Informationen und Buchungsanfragen

Weserburg Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen
Germany

Bürozeiten:
Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr
+49 (0)421 59839-0
info@weserburg.de

Comic zur Ausstellung

Das sagt mir was

„Was will mir das Kunstwerk sagen?“ Diese Frage wird im Museum oft gestellt. Dabei reicht für die Antwort meist schon ein wenig Neugier und Fantasie – und auch ein bisschen Mut, um die eigenen Ideen zuzulassen. Vielleicht ist es nämlich gar nicht so wichtig, was das Kunstwerk sagen will, sondern vielmehr, was einem selbst durch den Kopf schießt, wenn man es ansieht. Auch wenn das vielleicht etwas ganz anderes ist, als andere dazu denken.

Dieses Heft gibt ein paar Beispiele für Geschichten und Ideen, die sich rund um die Kunst entwickeln können. Erfunden und gezeichnet hat sie der Comic-Künstler Max Baitinger. Es ist das zweite Heft seiner Art. Das erste Heft von Anna Haifisch gab bereits viele verrücktkomische Einblicke in die Kunst, die bei uns im Museum ausgestellt wird. Nun geht das Abenteuer weiter: Hier steht ein Vogel Kopf, eine Doppeluhr misst die Zeit in Zukunft und Vergangenheit oder es ist eine Türklinke zu sehen, der die Tür abhandengekommen ist. Oder eine eigentümlich glänzende Wandfläche, in der wir nicht nur die Kunst, sondern auch uns selbst wiedererkennen können.

Über das Lesen der kleinen Szenen im Heft hinaus lassen sich die gezeichneten Kunstwerke im Museum suchen und von Angesicht zu Angesicht mit den eigenen Geschichten verbinden.

21 x 27 cm
16 Seiten

Das Projekt „Das sagt mir was“ wurde gefördert durch den Senator für Kultur Bremen.

 

Der Comic kann im Online-Shop der Weserburg bestellt werden. Preis: 2,50 Euro