Yuri Albert
Fragen der Kunst: Moskauer Abstimmung
Ausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen
Yuri Albert ist einer der konsequentesten Vertreter des Moskauer Konzeptualismus. In den 1970er Jahren begann er sein künstlerisches Schaffen in der inoffiziellen sowjetischen Kulturszene. Geprägt von den Erfahrungen der Selbstorganisation in diesem Milieu fand zu seinen kritischen und ironischen Reflexionen des Systems Kunst. In seinen Arbeiten untersucht Yuri Albert die Bedingungen der Produktion und Rezeption von Kunst, er interessiert sich für die Beziehungen zwischen Kunstwerk und Interpretation, zwischen Bild und Text, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Original und Kopie.
In der Ausstellung sind Textarbeiten, Buchobjekte („Selbstporträt mit geschlossenen Augen“), Installationen („Meine Lieblingsbücher“) sowie Performance-Dokumentationen zu sehen.
Die Rekonstruktion seines Projekts „Moskauer Abstimmung“ wird auch den Besuchern der Bremer Ausstellung die Möglichkeit geben, ihr Votum zu Fragen der Kunst abzugeben.
Yuri Albert wurde 1959 in Moskau geboren. Seit den späten 1970er Jahren gehört er zum Kreis des Moskauer Konzeptualismus. 1974-1977 nahm er bei Ekaterina Arnold Unterricht, 1977-1980 studierte er Graphik am Moskauer Pädagogischen Institut. In den 1980er Jahren war er an den Apt-Art-Ausstellungen beteiligt und wurde Mitglied des Moskauer Klubs der Avantgardisten (KLAVA). Seit 2008 ist Albert Mitglied der Gruppe „Kupidon“. Im Jahr 2011 erhielt er den Kandinsky-Preis für sein Projekt „Moskauer Abstimmung“. Im Jahr 2012 war er Kurator der Ausstellung „Moskauer Konzeptualismus. Der Anfang“ im Arsenal (Staatliches Zentrum für moderne Kunst) in Nižnij Novgorod.
Seit 1990 lebt und arbeitet Yuri Albert in Moskau und Köln.
In Kooperation mit der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen und dem Literaturfestival poetry on the road.
Kuratorin: Sabine Hänsgen