Skulpturale Poesie
Ausstellung im Zentrum für Künstlerpublikationen
Unter den fruchtbaren Beziehungen zwischen Kunst und Literatur spielt der Dialog zwischen Poesie und Skulptur in der zeitgenössischen Kunst eine besondere Rolle. Die Gruppenausstellung widmet sich mit einer internationalen Auswahl den facettenreichen Formen skulpturaler Poesie seit den 1960er Jahren. Objekte sind mit Texten beschrieben, oder die Buchstaben selbst treten als dreidimensionale Kunstwerke in Erscheinung, bilden Räume und sind Gegenstand von Aktionen und Performances.
Rund fünfzig ausgestellte Werke laden zum Nachdenken ein: Was kann ein Text jenseits von auf Papier gedruckten Zeilen sein? Welche sinnlichen Eindrücke kann das Lesen über die sprachlichen Inhalte hinaus vermitteln? Welche Rolle spielen für die Literatur unkonventionelle Materialien und Techniken des Schreibens?
Ergänzend zu den ausgewählten Werken dokumentieren zahlreichen Monografien, Anthologien und Zeitschriften zur Visuellen und Konkreten Poesie die Vielfalt dieser kunsthistorisch äußerst interessanten Strömung.
Parallel zeigt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig in Kooperation mit dem Zentrum für Künstlerpublikationen eine weitere Ausstellung zum Thema.
Künstler*innen:
Alain Arias-Misson, Eduard Bal, Robert Barry, Josef Bauer, Dirk Bell, Carlfriedrich Claus, E. M. de Melo e Castro, Peter Downsbrough, Christoph Ebener, John Furnival, Heinz Gappmayr, Karl Gerstner, Eugen Gomringer, Shilpa Gupta, Dietrich Helms, Christian Holtmann, Dom Sylvester Houédard, Wilfried Huet, Jenny Holzer, Gereon Inger, Paul Ramirez Jonas, Dieter Jung, Martin Kippenberger, Miroslav Klivar, Ferdinand Kriwet, Käthe Kruse, Ulrich Meister, Franz Mon, Ewa Partum, Octavio Paz, Geza Perneczky, Hannah Regenberg, Konrad Balder Schäuffelen, Takakao Saito, Tomas Schmit, Mieko Shiomi, Regina Silveira, Andrea Tippel, Timm Ulrichs, Jiří Valoch, Marcel van Maele, Bernhard Wimmer
Kuratiert von Christoph Benjamin Schulz und Bettina Brach
Sammlungen und Leihgeber
Barbara Wien und tomas schmit archiv, Berlin, BQ, Berlin, Coll. Fundação de Serralves – Museu de Arte Contemporânea, Porto, Erbengemeinschaft des Nachlasses von Klaus-Jürgen Sembach, Fernanda Feitosa & Heitor Martins, GAK Bremen, Galerie K Strich, Gerhard-Marcks-Haus, Instituto Cervantes de París (Biblioteca Octavio Paz), Kai Middendorff Galerie, Nachlass Andrea Tippel, Nachlass Ferdinand Kriwet, Sammlung Haubrok, Künstlerinnen und Künstler und Privatsammlungen sowie Bestände des Zentrums für Künstlerpublikationen: Archive for Small Press & Communication, Archiv publizierter Kunst, Fonds Dietrich Helms, Fonds Franz Mon, Fonds Miroslav Klivar, Fonds Timm Ulrichs
Editionen
Anlässlich der Ausstellung ist die neue Editionsreihe paper-poem-objects an den Start gegangen. Sie umfasst Werke aus den Jahren 1962 bis 2022, in Erst- oder Neuauflage, wiederentdeckt oder extra für diese Serie geschaffen. Dem objekthaften Charakter der Arbeiten entsprechend, sind die Exemplare zumeist handgefertigt und in einer Box verpackt – dennoch: zu erschwinglichem Preis erhältlich. Herausgegeben werden die paper-poem-objects von Christoph Benjamin Schulz, der auch jeweils einen Text verfasst. Erschienen sind sie bei Grass Publishers. Wir freuen uns sehr, dass wir die feine Auswahl von Kunst in Auflage im shop der Weserburg anbieten können – vor Ort und online.
#1 Heinz Gappmayr – 5 Papierskulpturen, € 30,-
#2 Dom Sylvester Houédard – frog pond plop, € 18,-
#3 John Furnival – Untitled (Unfolder), € 23,-
#4 Andrea Tippel – Klausnerinnenstück, € 18,-
#5 Peter Downsbrough – AND UND AND, Elements of the Maze € 18,-