Neue Installation im Foyer

Die Künstlerin Claudia Piepenbrock vor ihrer Installation, Foto: Tobias Hübel
Claudia Piepenbrock, TRIGGER & TRAP, 2021, Foto: Tobias Hübel
Claudia Piepenbrock, TRIGGER & TRAP, 2021, Foto: Tobias Hübel

Claudia Piepenbrocks raumgreifende Installation Trigger & Trap für die Eingangssituation der Weserburg Museum für moderne Kunst ist so überraschend wie überzeugend. Die Künstlerin denkt den Ort vollständig neu und nimmt sich das Museumsfoyer mit einer Mischung aus klarer Entschlossenheit und kluger Respektlosigkeit vor. Blickachsen werden neu definiert, architektonische Gefüge verschoben und Laufwege umgelenkt. Raumatmosphäre wird mit einer Kombination aus Licht, Stahl und Farbe zerteilt und dehnt sich in den Außenraum aus. Autonome bildhauerische Sprache trifft auf alltägliche Nutzung, natürliches auf künstliches Licht, Offenheit auf Geschlossenheit. Sonst klar zu definierende Grenzen lösen sich auf: Treppe oder Skulptur? Lampe oder Lichtobjekt?

Im Zentrum des Raumes steht eine Wand, die klar als bildhauerische Setzung zu erkennen ist und ihre Umgebung neu bestimmt. Die vorgefundene Architektur selbst wird zum Erlebnis und gleichzeitig zur Hülle ihrer künstlerischen Inszenierung.

Trigger & Trap stellt Claudia Piepenbrocks feines Gespür für Räume einmal mehr unter Beweis. Was zuvor nüchtern und kalt wirkte, wird nun zu einem lebendigen Ort, der sich in unterschiedliche Zonen zerteilt, vielfältig erfahrbar wird und auf relativ wenig Platz ein Maximum an Seherfahrungen bietet, ohne überfrachtet zu wirken oder pragmatische Nutzungen zu verunmöglichen. Vielmehr nimmt Trigger & Trap die Gegebenheiten und Notwendigkeiten des institutionellen Raumes an und lädt sie mit neuen Perspektiven auf.

Janneke de Vries, Direktorin der Weserburg Museum für moderne Kunst: „Wir wussten, dass es die richtige Entscheidung ist, Claudia Piepenbrock unsere schwierige Eingangssituation zu überlassen. Der eigenwillige und frische Blick, den sie auf das Foyer richtet, hat aber auch uns überrascht – und genau das hatte ich mir erhofft. Zukünftig begrüßt die Weserburg schon im ersten Raum ihre Besucher*innen mit einer Situation, die neugierig macht, direkt in die Stärken zeitgenössischer Bildhauerei einführt und bis in den Außenraum ausstrahlt.“

Vita Claudia Piepenbrock

*1990 in Paderborn, lebt in Bremen und Lichtenau
Studium an der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg und der HfK Hochschule der Künste Bremen

Stipendien/Preise (Auswahl)
2016 Stipendium der Villa Minimo, Hannover /Karin Hollweg-Preis, Bremen
2015 DAAD-Stipendium, Guelph, Kanada
2014 Paula Modersohn-Becker-Förderpreis, Worpswede

Einzelausstellungen (Auswahl)
2020 Kunsthalle Weseke, Borken
2019 Gerhard-Marcks-Haus, Bremen / Kunstverein Cuxhaven /Josef Filipp Galerie, Spinnerei Leipzig
2016 Kunsthaus Essen

Beteiligung an Gruppenausstellungen u.a. in Athen, Banff, Bonn, Detroit, Halle, Hamburg, Hannover, Leipzig, Toronto oder Worpswede

Trigger & Trap wird gefördert durch